Warning: Undefined variable $open_graphite_head in /home/.sites/587/site434/web/wp-content/plugins/open-graphite/_open_graphite.php on line 619 Wie bin ich denn? So – oder doch vielleicht anders? Wie unser Selbstbild unser Leben beeinflusst. 2. Teil von Victor von der Heyde – Säkularer Buddhismus

Wie bin ich denn? So – oder doch vielleicht anders?
Wie unser Selbstbild unser Leben beeinflusst. 2. Teil
von Victor von der Heyde

Victor-smHier nun der zweiter Teil von Victor von der Heydes Vorschlägen unter dem Titel „Honouring our empty selves“1:

Wie kommen wir also zu einem genaueren Bild von uns selbst? Wie machen wir das? Wir können es beim Sitzen zum Thema machen, es geht aber auch in einer Art Betrachtung. Drei Vorschläge: Du kannst aufschreiben, wie du dich in bestimmten Bereichen siehst: als Kind deiner Eltern, als gesellschaftlich aktiver Mensch, in bezug auf dein Aussehen, in deinem Verhalten in Beziehungen…schreib möglichst unzensuriert auf, was dir da so in den Sinn kommt. Lass es Revue passieren, sodass du danach langsam in jedem einzelnen dieser Bereiche darüber reflektieren kannst – sei deine Sicht positiv oder negativ. Und wenn deine Sicht negativ ist, kannst du versuchen, sie dir in einfühlsamer Haltung nochmals deutlich zu machen. Auf diese Weise kannst du Bereiche deines Selbstbilds aufdecken, die dir normalerweise wenig zugänglich sind. Es geht dabei nicht nur darum, dich positiver zu sehen, sondern auch darum, wie sich deine Sichtweise von Situation zu Situation je nach deinem inneren Zugang ändert. Eine zweite Möglichkeit: die japanische Technik des Naikan 2. Das ist eine sehr ergiebige Praxis von drei Fragen, die auf unterschiedliche Weise geübt werden kann. Eine Möglichkeit wäre, dich zu fragen: Was habe ich in den letzten 24 Stunden von der Welt bekommen? Das kann alles mögliche sein: Elektrizität, Benzin, ein Fahrrad, Essen vom Markt, ein Lächeln, ein Gespräch mit einer Freundin…du kannst da durchaus ins Detail gehen. Zweite Frage: Was habe ich in diesem Zeitraum der Welt gegeben? Dritte Frage: Welche Probleme, welche Schwierigkeiten habe ich in den letzten 24 Stunden verursacht? Das ist oft nicht einfach, kann auch nur eine Kleinigkeit sein. Diese Praxis kann deinen Blick für deine Stellung in der Welt schärfen. Manche Leute stellen dann fest, wieviel sie bekommen im Vergleich mit dem, was sie geben – das kann zu mehr Wertschätzung der Umwelt führen. Und wiederum: die Wertschätzung ergibt sich aus einer bestimmten Art, sich selbst anzuschauen. Eine dritte Möglichkeit: Was kommt hoch, wenn du ohne Vorgaben über dich selbst nachdenkst? Vielleicht siehst du dich als eine normalerweise recht freundliche Person, oder als klug, oder zufrieden, oder gutaussehend, oder irgendetwas anderes. Es kann hilfreich sein, das niederzuschreiben. In einem späteren Schritt forschst du nach Situationen, in denen das Gegenteil zugetroffen hat. Du hast da also eine Geschichte über dich – das ist vielleicht eine gute Geschichte, aber ist es die ganze Geschichte? Gibt es eine andere Seite? Vielleicht verfeinert sich deine Sicht auf dich selbst ein wenig. Wenn wir uns selbst betrachten, nehmen wir vor allem das wahr, was in unser bisheriges Selbstbild passt. Mit dieser Technik suchen wir bewusst das Gegenteil. Vielleicht siehst du auch hier, dass das, was du siehst, davon abhängt, mit welcher Absicht du schaust. Wir haben Bilder von uns selbst, an denen wir festhalten, und wir tun das manchmal zu sehr. Es geht also darum, diesen Griff zu lockern. Diese Bilder hängen oft von unserer Sichtweise ab. Wenn es uns gelingt, Einfluss auf unsere Selbstbilder zu nehmen, können wir für sie vielleicht einen respektvolleren Bezugsrahmen schaffen und positive Qualitäten, Anstrengungen und Absichten in uns eher gelten lassen. a_Buddha-AusrittIhr kennt die Legende von Buddha. In einer westlichen Version hätte Buddha sagen können: mein Leben war schwierig. Ich hatte einen Vater, der mich massiv kontrollierte, mich nicht aus dem Haus ließ, hohe Erwartungen wurden an mich gestellt, ich hatte keine Mutter und wurde von einer Stiefmutter aufgezogen.Nachdem ich mein Heim verlassen hatte, fixierte ich mich auf Tod und Leiden und geriet an Freunde, mit denen ich mich fast zu Tode hungerte – das war alles wirklich schwierig. Buddha hat diesen Rahmen für sein Selbstbild nicht gebraucht. Sein positiv gefärbter Rahmen war: ich bin auf ernsthafter, edler Suche.

  1. nachzuhören unter www.dharma.org.au/v
  2. für eine erste Information: https://de.wikipedia.org/wiki/Naikan

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von Victor von der Heyde“

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