Was Herodot zu sagen hatte

Niemand, der bei Verstand ist, zieht den Krieg dem Frieden vor;

denn in diesem begraben die Söhne die Väter,

in jenem die Väter die Söhne.

Herodot, antiker griechischer Geschichtsschreiber, um 450 v.u.Z.

Die Bitten der Kinder

„Die Häuser sollen nicht brennen.
Bomber sollt man nicht kennen.
Die Nacht soll für den Schlaf sein.
Leben soll keine Straf sein.
Die Mütter sollen nicht weinen.
Keiner sollt töten einen.
Alle sollen was bauen.
Da kann man allen trauen.
Die Jungen sollen`s erreichen.
Die Alten desgleichen.“

Berthold Brecht

Der Krieg in mir

Möge ich in diesem Moment liebevoll, offen und bewusst sein

Wenn ich in diesem Augenblick nicht liebevoll, offen und bewusst sein kann, möge ich freundlich sein

Wenn ich nicht freundlich sein kann, möge ich nicht urteilen

Wenn ich urteile, möge ich keinen Schaden anrichten

Wenn ich  Schaden anrichte, möge ich den geringstmöglichen Schaden anrichten

Metta für Unerleuchtete

von dem Dharmalehrer Larry Yang

der Ort, auf den das Dasein zusteuert, ist der Tod

ist das also eine pessimistische, verzweifelte, ’nihilistische‘ Philosophie? Ich glaube nicht. Heidegger spricht vom Tod als ‚Schrein‘, einem Hort von Schätzen. Nicht nur die Lust an den Dingen des Lebens ist eng an deren Unbeständigkeit und Vergänglichkeit, an deren Werden und Vergehen gebunden. Auch der Reichtum der menschlichen Geschichte in seiner Veränderung und Anreicherung (an Bedeutungen und Nuancen) durch die Abfolge der Generationen und die Vielfalt der Interpretationen hindurch steht in strenger Abhängigkeit zum Sterben. Der Tod ist der Schrein, in dem die Werte aufbewahrt sind: die Lebenserfahrung der vergangenen Generationen, die Großen und Schönen der Vergangenheit, mit denen wir zusammen sein und sprechen wollen, die Personen, die wir liebten und die verschwunden sind. Selbst die Sprache als Kristallisation von Wortakten, Erfahrungsweisen liegt im Schrein des Todes aufbewahrt. Dieser Schrein ist im Grunde auch die Quelle der wenigen Regeln, die uns helfen können, uns in unserem Dasein nicht chaotisch und ungeordnet zu bewegen, obgleich wir um unsere Ziellosigkeit wissen. Die neuen Erfahrungen, die wir machen, haben nur Sinn als Fortführungen des Dialogs mit dem, was der Todesschrein – die Geschichte, die Tradition, die Sprache – uns überliefert hat.

Gianni Vattimo

Gianni Vattimo (* 1936 in Turin – † 2023 in Rivoli ) war ein italienischer Philosoph, Autor und Politiker.

Genügsamkeit II

Hier lässt sich nachlesen, was der deutsche Psychoanalytiker Erich Fromm schon vor mehreren Jahrzehnten über Genügsamkeit zu sagen hatte: